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Römische Bürgerkriege

Geht jetzt die Republik unter?
Das Bild zeigt eine dramatische Darstellung von kämpfenden Soldaten in römischer Rüstung während der römischen Bürgerkriege. Es ist eine hektische Kampfszene mit Schwertkämpfen, Schilden und kämpferischer Intensität vor dem Hintergrund eines antiken Stadions.
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Inhalte

Intro

Tja, es hätte so schön sein können in der Römischen Republik, doch Machtgier, Intrigen und Korruption vergifteten zunehmend das innenpolitische Klima – und das Volk verlor das Vertrauen in die staatliche Ordnung. Sogar der Ruf nach starken Männern wurde wieder laut...

Kapitel 1: Das soll sie ihm büßen!

Das Lagerfeuer knistert, die Anspannung unter den Männern ist förmlich mit Händen zu greifen. Aber morgen … Morgen ist es endlich soweit: der Tag der Abrechnung ist gekommen. Noch einmal hat Lucius Cornelius Sulla seine wichtigsten Gefolgsleute um sich versammelt, um sie auf den bevorstehenden Kampf einzuschwören. Seine Rache soll die Gegner mit voller Wucht treffen. Warum hatte man ihn auch aus dem Amt gejagt? Ihn, den Konsul, den mächtigsten Mann Roms … Was für eine Schmach. Das soll die Republik ihm büßen! Wenn alles nach Sullas Plan läuft, wird er der erste Römer sein, der Truppen gegen die eigene Hauptstadt und gegen das eigene Volk führt. Diesen Feldzug dürfte es eigentlich gar nicht geben, denn seit der Gründung Roms gilt die Stadtgrenze als heilig, als unantastbar: Niemand darf sie bewaffnet überschreiten. Jahrhundertelang sind römische Legionen in fremde Länder vorgestoßen, doch jetzt wird sich die Marschrichtung umkehren. Zum ersten Mal in der römischen Geschichte wird Rom selbst erobert werden. Mit einem zufriedenen Lächeln blickt Sulla in den Nachthimmel über der Ewigen Stadt...

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Kapitel 2: Verfall der Sitten

Wie konnte es so weit kommen? Nach all den Jahrhunderten der militärischen Siege? Sullas Angriff auf das Herz der römischen Republik hatte eine lange Vorgeschichte. Eigentlich war es sogar Roms Aufstieg zur Weltmacht, der zu dieser schweren innenpolitischen Krise im Jahr 88 vor Christus. geführt hatte. Mit jedem erfolgreichen Feldzug war Rom gewachsen. Es reichte von Spanien bis Kleinasien, vom Balkan bis nach Nordafrika und damit bis an die Grenze von Ägypten. Jetzt musste also nicht nur Italien, sondern auch jede neue Provinz im Mittelmeerraum verwaltet und gegen äußere Feinde verteidigt werden. Genau das Richtige für erfahrene Staatsmänner – vor allem, wenn die Gebiete mit wertvollen Rohstoffen, Sklavennachschub und beschlagnahmten Besitztümern lockten. Schon bald rissen sich Angehörige der römischen Oberschicht geradezu um die Führungsposten in den Provinzen. Endlich mal ein Amt, das nicht nur kostete, sondern Besitz und Reichtum verhieß. In der Römischen Republik wurde schließlich kein Politiker für seine Tätigkeit bezahlt.

Doch wer in der Republik ein Staatsamt haben wollte, musste erst einmal gewählt werden. Und je attraktiver ein Amt war, desto schmutziger wurde der Wahlkampf geführt. Die Staatsführung zersplitterte in einzelne Interessengruppen, die sich nur noch gegenseitig bekämpften, statt zum Wohle des Römischen Reichs zu handeln. Mit diesem politischen Sittenverfall geriet die staatliche Ordnung ins Wanken. Intrigen wurden gesponnen, und die Korruption griff um sich wie ein Buschfeuer. Der einfachen Bevölkerung ging es indes immer schlechter. Vor allem die Kleinbauern verarmten. Sie waren es schließlich, die ihre Höfe und Felder im Stich lassen mussten, um für Rom in den Krieg zu ziehen. Sogar die Ausrüstung hatten sie selbst zu zahlen! Ja, sie, die Bauern zahlten für Roms Aufstieg zur Weltmacht.

Kapitel 3: Gegen die Prinzipien der Republik

Ein Mann aber nahm sich der Not der Bauern an und wollte 133 vor Christus einige Agrar- und Sozialreformen auf den Weg bringen. Es war der Volkstribun Tiberius Gracchus. Seine Reformpläne waren allerdings ein Schlag ins Gesicht der Reichen, die in prachtvollen Villen residierten und nun um ihre althergebrachten Vorrechte fürchteten. Kurzerhand ließen sie Gracchus ermorden. Die Konflikte zwischen politischer Elite und Volksvertretern, zwischen den Optimaten und den Popularen, wurden also nicht mehr in teils knallharten Debatten ausgetragen, sondern mündeten in offene Gewalt. Die Zeit der Bürgerkriege war angebrochen, die einst so stabile Republik innerlich erschüttert.

Und so war es wenig verwunderlich, dass der Hardliner Lucius Cornelius Sulla zum Konsul gewählt wurde. Er hatte schon an der Seite des Feldherrn Gaius Marius Aufstände von römischen Bundesgenossen im sogenannten Bundesgenossenkrieg (91-89 v. Chr.) bekämpft. Lange konnte er sich aber nicht auf dem hohen Posten halten: Ein Putsch machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Doch was so ein richtiger Römer ist, dachte Sulla gar nicht daran, klein beizugeben. Im Gegenteil. Er schmiedete einen gewagten Plan – und so marschierten seine Truppen im Jahr 88 vor Christus in Rom ein. Sulla riss die Macht nun mit Gewalt an sich und erließ Gesetze, die den Einfluss des Senats stärkten und die Volksversammlung von der politischen Bühne verdrängte. In den folgenden Jahren errichtete er eine grausame Diktatur. Gnadenlos ließ er nun jeden politischen Gegner töten. Und indem er die Zahl der Senatoren auf 600 verdoppelte, festigte er die Herrschaft des Senats, während er die Stimme des Volkes gezielt schwächte. Kein Wunder also, dass die römischen Bürger jedes Vertrauen in die politischen Instanzen verloren. Daran konnte auch Sullas Rückzug im Jahr 79 vor Christus nichts ändern. Das politische Klima in Rom war vergiftet.

Kapitel 4: Abgesang der Republik

Ja, es waren unruhige Zeiten in Rom. Sulla hatte in seiner Regierungszeit die Prinzipien der Republik gehörig untergraben. Und Bürgerkriege erschütterten die gesamte Republik. In diesen turbulenten Zeiten setzten die Römer ihre Hoffnungen zunehmend auf starke Männer. Und die gab es. Allen voran die Feldherren Gnaeus Pompeius und Marcus Licinius Crassus. Wir erinnern uns: Pompeius und Crassus. Die beiden hatten sich nicht zuletzt mit der Niederschlagung des großen Sklavenaufstands einen Namen gemacht. Da war aber noch ein Dritter, der die Republik am liebsten auflösen und selbst an die Spitze des Staates wollte. Sein Name: Gaius Julius Caesar. Alleinherrschaft war in der Römischen Republik jedoch verpönt. Und so taten sich diese drei mächtigen Männer zunächst zusammen. Geschickt wussten sie ihren Einfluss zu nutzen und besetzten wichtige Staatsämter systematisch mit ihren Gefolgsleuten. Die Herrschaft von Pompeius, Crassus und Caesar wird als „Erstes Triumvirat“ bezeichnet.

Und eben diese Herrschaft leitete das endgültige Ende der Römischen Republik ein. Wir erinnern uns: Die Republik, die Res Publica, war ja eigentlich eine öffentliche Angelegenheit, eine Sache, die jeden angeht. Der Staat gehörte keinem König oder Alleinherrscher. Mit Caesar und seinem Triumvirat aber endete dieses republikanische Prinzip. Die Res Publica, die gemeinsame Angelegenheit, wurde nach und nach zur Angelegenheit eines Einzelnen.

Im Jahr 60 vor Christus begann also die Zeit von Gaius Julius Caesar. Crassus fiel im Krieg gegen die Parther (53 v. Chr.), und gegen den General Pompeius, den dritten im einstigen Bunde, musste sich Caesar in einem weiteren Bürgerkrieg behaupten. Der endete für Pompeius tödlich in Ägypten, wo Caesar Bekanntschaft mit Kleopatra machte ... So wurde Caesar schließlich zum mächtigsten Mann Roms. Und wer sich ihm in den Weg stellte, wurde eingeschüchtert oder – wenn es jemand allzu bunt trieb – einfach ausgeschaltet. Caesar wusste allerdings auch: Ruhm und Macht erlangte nur, wer militärische Erfolge vorzuweisen hatte. Der Feind war schnell ausgemacht: Gallien. Die Gallier lebten in den Gebieten der heutigen Schweiz, Belgiens und Frankreichs. Iulius Caesar und seine Truppen besiegten einen Stamm nach dem anderen. Sie drangen bis an den Rhein und nach Britannien vor.

Und dann – im Jahr 52 vor Christus – kam es schließlich zur Entscheidungsschlacht um die letzte gallische Festung...

Zusammenfassung

  • Im 2. Jahrhundert vor Christus war das Römische Reich zwar eine Weltmacht, doch innenpolitisch steckte es in einer schweren Krise. Machtgier, Korruption und ein rapider Verfall der politischen Sitten zermürbten die Grundfesten der Römischen Republik. In Rom bekämpften sich die senatsnahen Optimaten und die volksnahen Popularen.

  • Ab 133 vor Christus wurde die Römische Republik fast 100 Jahre lang immer wieder von Bürgerkriegen erschüttert. Der gestürzte Konsul Lucius Cornelius Sulla wagte es sogar, mit seinen Truppen in Rom einzumarschieren, um die Macht gewaltsam an sich zu reißen. Sullas Diktatur dauerte zwar nur vier Jahre, leitete aber die Endphase der Römischen Republik ein.

  • Das römische Volk hatte das Vertrauen in die politische Ordnung verloren und baute zunehmend auf starke Feldherren. Das wussten die drei Männer Crassus, Pompeius und Caesar zu nutzen und übernahmen gemeinsam die Macht im Senat. Ihre Herrschaft wird Erstes Triumvirat genannt. 

  • Die Zeit Caesars begann im Jahr 60 vor Christus. Sein Aufstieg zum Alleinherrscher besiegelte das Ende der Römischen Republik.

Teste dein Wissen im Quiz

  1. Im 2. Jahrhundert vor Christus steckte das Römische Reich innenpolitisch in der Krise. Nenne drei Ursachen!
    1. A) Dürre, Steuerlast und der Sklavenaufstand bei Actium
    2. B) Aufstände in Griechenland, Karthago und am Rubikon
    3. C) Zu schnelle Expansion, Unterdrückung und Ausbeutung der Provinzen
    4. D) Machtgier, Korruption und politischer Sittenverfall 
  2. Welcher gestürzte Konsul marschierte im Jahr 88 v. Chr. mit seinen Truppen in die Stadt Rom ein und schwang sich wenige Jahre später zum Diktator auf?
    1. A) Marcus Antonius
    2. B) Lucius Cornelius Sulla 
    3. C) Marcus Iunius Brutus
    4. D) Gaius Cassius Longinus
  3. Wie hießen die beiden Interessengruppen, die sich in Rom im 2. Jahrhundert v. Chr. herausbildeten und bekämpften?
    1. A) Revolutionäre und Republikaner
    2. B) Verschwörer und Gewählte
    3. C) Pro Octavian und Pro Cicero
    4. D) Optimaten und Popularen
  4. Wann begann die Zeit der Bürgerkriege im Römischen Reich?
    1. A) 133 v. Chr.
    2. B) 30 v. Chr.
    3. C) 45 v. Chr.
    4. D) 49 v. Chr.
  5. Crassus, Pompeius und Caesar schlossen sich 60 v. Chr. zu einem Machtbündnis zusammen. Wie wird es genannt?
    1. A) Dreigestirn 
    2. B) Drittes Prinzipat 
    3. C) Erstes Triumvirat 
    4. D) Erste Trigonometrie 

Richtige Antworten:
1. D) Machtgier, Korruption, politischer Sittenverfall
2. B) Lucius Cornelius Sulla 
3. D) Optimaten und Popularen
4. A) 133 v. Chr.
5. C) Erstes Triumvirat

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