Mit gerade einmal 17 Jahren bestieg vor gut 500 Jahren ein Mann den englischen Thron, der als Skandalkönig schlechthin in die Geschichte eingehen sollte: der Tudor Henry VIII., im deutschen Sprachraum als Heinrich VIII. bekannt. Dieser König war nicht nur berüchtigt für seine sechs Frauen, von denen er zwei hinrichten ließ. Er sagte sich auch vom Papst los und gründete seine eigene Kirche. Warum, das erfährst du in dieser Story.
Kalter Herbstnebel wabert vor den Fenstern des Arbeitszimmers, in dessen Kamin ein gewaltiges Feuer prasselt. Zwei Herren beugen sich konzentriert über eng beschriebene Papiere auf dem prachtvoll geschnitzten Tisch. Seit Stunden gehen sie den Entwurf des neuesten Gesetzes durch, das in Kürze vom Parlament verabschiedet werden soll. Das Werk ist purer Sprengstoff, das wissen beide – sowohl Lordkanzler Thomas Audley als auch Schatzkanzler Thomas Cromwell. Aber ihr König, Heinrich VIII., will es unbedingt durchgesetzt wissen – und sein Wunsch ist Befehl! Umso penibler prüfen sie nochmals jeden Paragrafen. Vor allem der letzte Absatz hat es in sich: Jeder englische Untertan, der dazu aufgefordert wird, muss dieses Gesetz mit einem Eid beschwören! Audley bezweifelt, dass ein solcher Parlamentsbeschluss zustande kommen wird. Wenn er aber scheitert, dann wird der Zorn des Königs ihn treffen! Doch Cromwell kann den ängstlichen Lordkanzler beruhigen. Mit schlauer Überzeugungsarbeit hat er längst den Boden dafür bereitet. Die habgierigen Lords im Oberhaus wissen ebenso Bescheid wie die bürgerlichen Pfeffersäcke im Unterhaus. Nicken sie die Gesetze ab, werden sie davon reichlich profitieren! Und die Geistlichkeit wird dankbar sein, mit einem Schwur auf ihr neues Oberhaupt ihre Haut retten zu dürfen. Denn der Papst in Rom wird künftig in England nichts mehr zu sagen haben...
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Jetzt runterladen!Es war eine kleine Serie von Gesetzen, die Heinrich VIII. im Lauf des Jahres 1534 ausarbeiten und vom Parlament verabschieden ließ. Das wichtigste und folgenschwerste dieser Gesetze besagte, dass von nun an der König das alleinige Oberhaupt der Kirche in England war und nicht mehr der Papst in Rom. Dieser sogenannte Act of Supremacy – was sich ungefähr mit „Gesetz der Vorherrschaft“ übersetzen lässt – gilt als die Geburtsstunde der sogenannten Anglikanischen Kirche. Auch wenn ihr Glaubensbekenntnis noch einige Wandlungen durchmachen sollte, sagte sich Heinrich VIII. mit diesem Gesetz vom Papst und der katholischen Kirche los – ein ungeheuerlicher Vorgang! Und der Grund des Ganzen war ... eine Frau!
Die Dame, die Heinrich so heftig begehrte, hieß Anne Boleyn. Sie war nicht nur schön, sondern auch gebildet – so wie Heinrich selbst. Er interessierte sich für Philosophie und Astronomie, schrieb Gedichte und Musikstücke, sprach Französisch, Italienisch und ein wenig Spanisch. In Anne fand er eine geistig ebenbürtige und schlagfertige Gesprächspartnerin. Und nicht zuletzt war sie klug genug, sich nicht mit einem Schattendasein als königliche Mätresse abzufinden. Sie wollte ins Rampenlicht, wollte Königsgemahlin sein und im Glanz der Kronjuwelen neben dem Herrscher thronen. Und Heinrich? Der erhoffte sich von dieser jungen Frau endlich den Sohn, den ihm seine rechtmäßig angetraute Ehefrau Katharina von Aragon nach vielen Ehejahren nicht mehr schenken konnte.
Eine Königsdynastie ohne männlichen Erben war damals eine Dynastie ohne Zukunft. Sicher konnte auch eine Königin das Land regieren, also auch Katharinas Tochter Mary. Aber für legitime Nachkommen würde sie standesgemäß heiraten müssen – und damit würde unweigerlich ein ausländisches Königshaus Einfluss in England gewinnen! Heiratete sie hingegen nicht, dann gab es keine legitimen Erben. Das aber wollte Heinrich unbedingt verhindern. Doch für eine neue Ehe musste erst die alte geschieden werden – und genau das scheiterte an einer unüberwindbaren Hürde: der katholischen Kirche. Nach deren Gesetz konnte eine Ehe nur vom Tod geschieden werden.
Es sei denn, diese Ehe war von vornherein ungesetzlich...
Heinrich wollte also die Scheidung – und argumentierte damit, dass ein Mann laut Kirchenrecht nicht die Witwe seines Bruders heiraten dürfe. Und Katharina von Aragon war die Witwe von Heinrichs älterem Bruder Arthur! Ihn hatte sie 1501 heiraten müssen, weil Heinrichs Vater Henry VII. ein Bündnis mit dem Spanischen König Ferdinand anstrebte. Keine fünf Monate später war Arthur gestorben. Sieben Jahre später starb auch Heinrich VII. und sein letzter Wille war, dass nun sein verbliebener Sohn die verwitwete spanische Prinzessin heiraten sollte. Heinrich war 17 Jahre alt, als er den Thron von England bestieg, und wenig später erfüllte er den letzten Wunsch seines königlichen Vaters. Doch von den sechs Kindern, die ihm Katharina schenkte, überlebte nur eine Tochter! War das nicht der beste Beweis dafür, dass die Ehe mit ihr unrechtmäßig war? Das musste der Papst doch einsehen und diese ungesetzliche Ehe annullieren!
Das aber tat er nicht. Heinrich konnte machen, was er wollte: Das Oberhaupt der Römisch-Katholischen Kirche blieb stur, zumal Katharina bezeugte, dass die Ehe zwischen ihr und dem bereits schwerkranken Arthur nie vollzogen worden war. Sie ließ keinen Zweifel daran, dass sie ihren Platz neben dem König nicht kampflos räumen würde.
Heinrich saß in der Zwickmühle. Er war ein guter Katholik, er hatte sogar mithilfe einiger Gelehrter eine derart flammende Streitschrift gegen den deutschen Reformator Martin Luther verfasst, dass ihn der Papst dankbar zum „Verteidiger des Glaubens“ ernannt hatte. Ein Titel, der bis heute hochoffiziell die britischen Monarchen schmückt!
Doch da war die schöne und mittlerweile schwangere Anne Boleyn, und Heinrich lief mit Blick auf den begehrten Thronfolger die Zeit davon. Schließlich beschloss er: Ohne Scheidung keine päpstliche Oberhoheit über die Kirche Englands! Diesen Posten würde künftig er selbst einnehmen – er, der König! Der Papst sollte den Gläubigen in England nichts mehr zu befehlen haben und auch nicht mehr als höchste Instanz angerufen werden dürfen.
Die königliche Erbfolge hatte Heinrich längst neu geregelt: Seine Tochter aus der „ungültigen“ Ehe konnte ja nicht mehr Thronfolgerin sein! Dafür kamen jetzt nur noch die Kinder infrage, die seiner neuen Ehe mit Anne Boleyn entspringen sollten. Und wenn der Heilige Vater ihm diese nicht erlaubte, dann würde England eben seine eigene Kirche haben – die Church of England, eine Staatskirche mit dem König als Oberhaupt! Heinrich bestellte also seinen Lordkanzler Thomas Audley zu sich und beauftragte ihn, ein entsprechendes Gesetz aufzusetzen. Und Schatzkanzler Thomas Cromwell sollte dabei helfen, das Parlament zu überzeugen...
So geschah es – und wie Cromwell es vorausgesehen hatte, wurde der Act of Supremacy Ende 1534 ohne großen Widerspruch von beiden Häusern des Parlaments beschlossen. Nun war Heinrich VIII. Oberhaupt der Church of England. Nichtsdestotrotz musste Lordkanzler Audley noch einmal tätig werden und ein weiteres Gesetz auf den Weg bringen. Denn der König wollte erreichen, dass ein verweigerter Eid auf seine neuen Gesetze den Tatbestand des Hochverrats erfüllte, um mögliche Gegner so früh wie möglich auszuschalten. Das gab die bisherige Rechtslage nämlich nicht her – während die Zahl der Eidverweigerer vor allem in der Geistlichkeit stetig zunahm. Vom einfachen Londoner Karthäusermönch bis zum angesehenen Bischof von Rochester begründeten sie ihren Ungehorsam damit, dass ein weltlicher Herrscher nicht Oberhaupt der Kirche sein könne – und dass seine inzwischen geschlossene neue Ehe ungesetzlich und nichtig sei! Heinrich tobte. Wenn das Kreise zog, war nicht nur sein Ansehen dahin. Diese Verräter mussten sterben! Aber, darauf legte King Henry VIII. größten Wert: auf legalem Wege!
Und so wurden die alten Gesetze einer gründlichen Revision unterzogen und noch im Dezember 1534 ein neues Hochverratsgesetz verabschiedet. Es erweiterte den Tatbestand des Hochverrats auf das geschriebene und gesprochene Wort, sofern es als „böswillig“ interpretiert werden konnte. Damit genügte es für die Todesstrafe, schlecht über den König und dessen Familie zu reden – oder eben den geforderten Eid zu verweigern. Denn damit sprach man dem König ja dessen Vorherrschaft über die Kirche ab! Prominentestes Opfer dieser speziellen juristischen Interpretation wurde Heinrichs langjähriger Vertrauter und zurückgetretener Lordkanzler Thomas More, im deutschen Sprachraum bekannter als Thomas Morus: Philosoph und Autor der „Utopia”, eines der fortschrittlichsten Werke seiner Zeit.
Eine Welle des Terrors brach nun über das Inselreich herein. Das frischgebackene Kirchenoberhaupt Heinrich und seine rechte Hand Thomas Cromwell ließen zahlreiche Klöster schließen und zugunsten der Krone enteignen. Viele Mönche und Würdenträger wurden wegen Hochverrats hingerichtet, auch eine Predigerin namens Elizabeth Barton, bekannt geworden als die „heilige Maid von Kent”. Sie hatte Visionen und machte mit Prophezeiungen von sich reden; unter anderem sagte sie den Sturz des einflussreichen Kardinals und Lordkanzlers Thomas Wolsey voraus. Als sie Heinrichs Ehe mit Anne anprangerte und ihm einen „schändlichen Tod” voraussagte, wurde sie verurteilt und hingerichtet.
Klosterbibliotheken wurden vernichtet, Heiligengräber geschändet, Kulturschätze unwiederbringlich zerstört. Die Ländereien gingen in den Besitz der Landlords und Grundstücksspekulanten über – das war der „Lohn“ für ihre Zustimmung im Parlament. Und die heimatlos gewordenen Mönche und Bauern? Die verloren alles und zogen bettelnd durch die Lande. Doch das würde Heinrich ihnen bald auf grausame Weise austreiben. Unter seiner Regierung sollten zehntausende Landstreicher und vermeintliche Hochverräter gefoltert und getötet werden.
Heinrich VIII. hatte sich also vom Papst losgesagt und seine eigene Kirche gegründet – nur um die Scheidung von Catherine of Aragon durchsetzen und Anne Boleyn heiraten zu können. Aber seine Leidenschaft für sie kühlte rasch ab. Dazu trug bei, dass Anne „nur” eine Tochter zur Welt brachte. Sie sollte später als Queen Elizabeth I. Weltgeschichte schreiben, aber im Jahre 1533 konnte ihr enttäuschter Erzeuger davon natürlich noch nichts ahnen. Er wollte einen Sohn und hatte die kluge, aber auch launische Anne gründlich satt, die zu allem Übel auch noch Fehlgeburten erlitt. Bei Hofe munkelte man von bösen Mächten, und der begehrliche Blick des Königs war längst auf die junge Hofdame Jane Seymour gefallen. Da erwies es sich als recht praktisch, dass Cromwell längst eine ganze Reihe von Gründen für einen veritablen Ehebruchs-Prozess gegen Anne gesammelt hatte.
Ehebruch: Dieser „Tatbestand” zeigt nur allzu deutlich die Doppelmoral damaliger Gesellschaften. Für männliche Herrscher war der außereheliche Geschlechtsverkehr die normalste Sache der Welt, man hielt sich Mätressen, die nicht selten auch politische Entscheidungen im Bett anbahnten. Heinrich hatte mindestens zwei Geliebte: Annes ältere Schwester Mary Boleyn und ihre Hofdame Elizabeth Blount, mit der er sogar einen Sohn namens Henry Fitzroy zeugte. Der Knabe durfte im Residenzschloss Windsor Castle wohnen, aber er war freilich illegitim und kam nicht als Thronfolger in Frage. Für die Königsgemahlin Anne hingegen bedeutete Ehebruch das Todesurteil. Heinrich ließ sie im Tower of London einkerkern, ihr den Prozess machen und sie enthaupten. Danach führte er Jane Seymour in sein Ehegemach. Sie gebar ihm endlich den ersehnten männlichen Erben, den späteren König Eduard VI., der am 9. Oktober 1537 im Hampton Court Palace zur Welt kam. Aber kaum zwei Wochen später starb sie an den Folgen der Geburt. Heinrich musste sich erneut nach einer Gemahlin umsehen. Und diesmal sollte es der mächtige Thomas Cromwell sein, der dabei in Ungnade fiel…
Cromwell begann bei den europäischen Fürstenhäusern nach geeigneten Kandidatinnen zu suchen, denn strategische Allianzen waren damals gute Gründe für eine Ehe. Weil der König seine Zukünftige unbedingt erst sehen wollte, bevor er ihr die Ehe versprach, wurde der berühmte Maler Hans Holbein der Jüngere mit einer Reihe von Damenporträts beauftragt. Und das schien auch zu funktionieren: In das Bildnis der sechzehnjährigen dänischen Prinzessin Christina verliebte sich Heinrich sofort. Allerdings war das Schicksal seiner beiden ersten Gemahlinnen längst auch im Ausland bekannt, und daher konnte er Christina nicht gewinnen.
Holbein musste also weiter malen. Einige Porträtsitzungen später schickte ihn der Sekretär des Königs ins Herzogtum Jülich-Kleve-Berg. Dessen Herrscher Wilhelm der Reiche würde ein willkommener Bündnispartner gegen den deutschen Kaiser und den französischen König sein. Cromwell beschloss: Wilhelms Schwester Anna von Kleve (Anne of Cleves) sollte die vierte Frau des englischen Königs werden. Sie war nicht überragend schön, aber Holbein half ein bisschen nach. Heinrich biss an und unterschrieb den Ehevertrag. Beim ersten Treffen war die Enttäuschung groß – und der königliche Zorn entlud sich über Cromwell. Dieser hatte nicht wenige Feinde, und vermutlich wurde er Opfer einer Hofintrige, nachdem seine Autorität einmal erschüttert war – einen Prozess gab es nicht. Ein halbes Jahr nach der missglückten Heiratsvermittlung wurde Cromwell wegen Hochverrats geköpft; dem Bericht des Tudor-Chronisten Edward Hall zufolge soll der Scharfrichter dazu gleich mehrere Schläge benötigt haben. Das abgeschlagene Haupt des einst mächtigsten Mannes nach dem König wurde auf der London Bridge zur Schau gestellt. Und Heinrich einigte sich mit Anna von Kleve darauf, die Ehe als „nicht vollzogen“ zu annullieren. Weil sie keinen Ärger machte, durfte sie gut versorgt in England weiterleben.
Die fünfte Königsgemahlin hieß Catherine Howard und war kaum 16 Jahre alt. Henry Tudor hingegen ging auf die Fünfzig zu und hatte seinen Zenit längst überschritten. Der einst stattliche und sportliche Mann war fettleibig geworden, litt an schmerzhaften Beingeschwüren und vermutlich auch noch an der Geschlechtskrankheit Syphilis. Jammernd und fluchend tyrannisierte er seine Umgebung. War es da ein Wunder, dass seine junge und lebenslustige Gemahlin sich anderweitig Abwechslung suchte? Das ging jedoch nicht lange gut, denn auch nach Cromwells Tod hatten die Wände am englischen Hof Ohren. Catherine wurde inhaftiert und hingerichtet – ebenso ihre beiden Liebhaber und eine ältere Hofdame, die die heimlichen Treffen angeblich arrangiert hatte.
Das wechselhafte und für seine Gemahlinnen lebensgefährliche Eheleben Henry’s VIII. findet sich in einem leicht makabren Abzählreim über die „six wives of Henry VIII” wieder, der im englischen Sprachraum weit verbreitet ist: „Divorced, Beheaded, Died; Divorced, Beheaded, Survived” – „Geschieden, Geköpft, Gestorben; Geschieden, Geköpft, Überlebt”. Letztes betrifft die sechste und letzte Frau des Königs: die Protestantin Catherine Parr – eine kluge und umsichtige Dame. Sie führte die Regierungsgeschäfte, während Heinrich in Jahr 1544 zum letzten Mal gegen Frankreich zu Felde zog. Catherine soll maßgeblich dazu beigetragen haben, dass der König sich mit seinen beiden Töchtern Mary und Elizabeth versöhnte und sie wieder in die Thronfolge einsetzte. Zunächst aber bestieg nach Heinrichs Tod 1547 dessen einziger legitimer Sohn Edward VI., Prince of Wales, den Thron. Er war erst neun Jahre alt und sollte nur wenige Jahre regieren.
Ein gutes halbes Jahrhundert nach Heinrichs Tod setzte der Dramatiker William Shakespeare ihm ein vergleichsweise ruhmvolles Andenken. In seinem Schauspiel „The famous History of the Life of King Henry the Eight” kommt Heinrich erstaunlich gut weg, im Gegensatz zu einigen seiner prominenten Weggefährten. Das Stück wurde vermutlich 1613 erstmals aufgeführt und war bis weit ins 19. Jahrhundert in England sehr beliebt.
Zusammenfassung
Henry VIII. wurde 1491 in Greenwich als Sohn von König Henry VII. geboren. Er wollte seine langjährige Ehe mit Katharina von Aragon auflösen, um Anne Boleyn zur neuen Königsgemahlin nehmen zu können. Der Papst in Rom verweigerte jedoch die Scheidung und verbot die neue Ehe.
Daraufhin sagte sich Heinrich vom Papst los und setzte sich selbst als Oberhaupt der Kirche in England ein. Das entsprechende Gesetz, den sogenannten Act of Supremacy, beschloss das Parlament am 3. November 1534. Im Nachgang wurde noch ein Hochverratsgesetz verabschiedet, auf dessen Grundlage viele Gegner der königlichen Politik hingerichtet wurden.
Zuvor hatte sich Heinrich ein neues Erbfolgegesetz bestätigen lassen, mit dem er seine älteste Tochter Maria von der Thronfolge ausschloss. An ihrer Stelle setzte er die Nachkommen ein, die er mit Anne Boleyn haben würde.
Anne gebar jedoch „nur” eine Tochter – die spätere Königin Elisabeth I.. Heinrich ließ Anne einen Prozess wegen Ehebruchs anhängen und sie zum Tod durch Enthaupten verurteilen. Die kleine Elisabeth enterbte er, ebenso wie zuvor ihre ältere Halbschwester Maria, die Tochter Katharinas von Aragon.
Heinrichs Schatzkanzler Cromwell leitete die großangelegte Schließung und Enteignung der Klöster. Deren Ländereien gelangten zum größeren Teil in die Hände der Grundstücksspekulanten, die Vertreibung der Bauern erreichte einen neuen Höhepunkt.
Cromwell fiel jedoch im Zusammenhang mit der Vermittlung von Heinrichs dritter Ehe in Ungnade und wurde ohne Prozess hingerichtet.
Heinrich heiratete weitere drei Frauen. Seine letzte Gemahlin Catherine Parr pflegte ihn bis zu seinem Tod und sorgte dafür, dass er seine beiden Töchter wieder in die Thronfolge aufnahm.
Teste dein Wissen im Quiz
Richtige Antworten:
1. B) Oberhaupt der Kirche
2. D) Eine Ehescheidung
3. B) Um seine Scheidung durchzusetzen
4. A) Auflösung zahlreicher Klöster
5. C) Hochverratsgesetz
6. C) Edward VI.
7. A) Catherine Parr