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Hoffmans Sandmann

Er kommt, wenn du schläfst
Das Kind hatte Angst, bevor es ins Bett ging. Nachtschrecken in einem Kind. Das Kind bedeckt sein Gesicht mit seinen Händen in Angst.
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Intro

Wer an den Sandmann denkt, der hat wahrscheinlich eine freundliche Gestalt vor Augen, die Kindern beim Einschlafen hilft. Der Sandmann in E.T.A. Hoffmanns gleichnamiger Erzählung aber ist ein Ungeheuer. In dieser Story erfährst du, warum er einen jungen Mann in den Wahnsinn treibt und weshalb sein Schöpfer ein waschechter Schwarzromantiker war.

Kapitel 1: Ein Sack voller Augen

Auf den breiten Schultern des Mannes sitzt ein unförmiger, dicker Kopf. Sein Gesicht ist gelblich, seine Nase groß und sein schiefer Mund zu einem boshaften Grinsen verzogen. »Das ist ein böser Mann, der kommt zu den Kindern, wenn sie nicht zu Bett gehen wollen und wirft ihnen Händevoll Sand in die Augen, daß sie blutig zum Kopf herausspringen, die wirft er dann in den Sack und trägt sie in den Halbmond zur Atzung für seine Kinderchen; die sitzen dort im Nest und haben krumme Schnäbel, wie die Eulen, damit picken sie der unartigen Menschenkindlein Augen auf.«

Seit ihm das alte Kindermädchen diese gruselige Beschreibung des Sandmanns gegeben hat, kann der kleine Nathanael nicht mehr ruhig einschlafen. Starr vor Angst liegt er in seinem Bett und horcht auf die schweren Schritte, die die Treppe herauf und durch den Flur poltern. Zitternd atmet er auf, wenn der unheimliche Besucher, den er für den Sandmann hält, an seiner Tür vorbei und im Arbeitszimmer seines Vaters verschwunden ist. Was die beiden dort wohl machen? Eines Abends beschließt der Junge, der Sache auf den Grund zu gehen. Und von diesem Abend an wird in seinem Leben nichts mehr so sein wie zuvor ...

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Kapitel 2: Der düstere Sandmann

Ein Sandmann, der Kindern nachts die Augen raubt und sie an seine eigene Brut verfüttert? Ein echter Albtraum, der so gar nicht zu dem lieben Sandmännchen passt, das wir aus Gutenachtgeschichten und dem Fernsehen kennen. Erfunden hat diesen düsteren Sandmann der deutsche Schriftsteller Ernst Theodor Amadeus Hoffmann. 1816 ist die Erzählung zum ersten Mal erschienen. 

Hauptfigur ist der Student Nathanael, der von seinen Kindheitserinnerungen übermannt und aus der Bahn geworfen wird. Der Wahnsinn beginnt, als ihm ein seltsamer Händler namens Coppola ungefragt und ungebeten seine Ware aufdrängen will: jede Menge Brillen, ein „Wetterglas“ (Barometer), ein „Perspektiv“ (Fernglas). Die Begegnung stürzt den jungen Mann einen Strudel merkwürdiger Ereignisse, aus dem er nicht wieder herausfindet. Denn er glaubt, in Coppola einen verhassten Bekannten seines verstorbenen Vaters wiederzuerkennen: den Advokaten Coppelius. So hieß er, der Mann, der einst zusammen mit Nathanaels Vater in dessen Arbeitszimmer alchemistische Experimente durchführte und mit dem Nathanael ein traumatisches Erlebnis verbindet.

Kapitel 3: Das unartige Kind

Gelegentlich schickte die Mutter Nathanael mit den Worten ins Bett: »Der Sandmann kommt, ich merk es schon.« Und tatsächlich waren an solchen Abenden unheimliche Schritte auf der Treppe zu hören. Die Mutter versuchte, den verängstigten Jungen zu beruhigen: »Es gibt keinen Sandmann, mein liebes Kind.« Das sei doch nur so eine Redensart: »wenn ich sage, der Sandmann kommt, so will das nur heißen, ihr seid schläfrig und könnt die Augen nicht offen behalten, als hätte man euch Sand hineingestreut.«

Aber Nathanael war mit dieser Auskunft nicht zufrieden und fragte die Kinderfrau. Und nun wird er das blutrünstige Bild vom bösen Sandmann nicht mehr los ...

Eines Abends aber siegt die Neugier über die Angst. Nathanael will wissen, was der Sandmann und sein Vater des Nachts miteinander zu schaffen haben. Er versteckt sich im Zimmer des Vaters hinter einem Vorhang. Schon ist das gespenstische Poltern zu hören … Doch ins Zimmer tritt nicht der Sandmann, sondern der Advokat Coppelius! Jener vorgebliche Freund des Vaters, der öfters mit der Familie zu Abend isst und dabei keine Gelegenheit auslässt, den Kindern böse kleine Streiche zu spielen! Sie ekeln sich vor seinem widerlichen Aussehen und er macht seinerseits keinen Hehl daraus, dass er Kinder hasst. „Kleine Bestien” nennt er sie. Und nun sagt er »Her mit den Augen!«

In seinem Entsetzen kann Nathanael hinter seinem Vorhang nicht mehr stillhalten. Er wird entdeckt und der furchtbare Coppelius droht, ihm die Augen herauszureißen! Der Junge wird ohnmächtig und liegt wochenlang im Fieber. Danach scheint sich erst einmal wieder alles zu normalisieren. Doch ein Jahr später kommt der Vater bei einem der Experimente ums Leben.

Kapitel 4: Trauma, Wahn und Tod

Nathanael gibt dem unheimlichen Coppelius die Schuld am Tod seines Vaters. Seither sind für ihn der bösartige Sandmann und der widerwärtige Advokat Coppelius ein und dieselbe Schreckgestalt. Und als Jahre später plötzlich der Wetterglashändler Coppola in seinem Studentenzimmer steht, wird der junge Mann von seinem Kindheitstrauma eingeholt. Er glaubt, dass Coppola in Wahrheit Coppelius ist – und damit kein anderer als der grausige Sandmann. Um ihn loszuwerden, kauft er dem ungebetenen Besucher ein Fernglas ab, ein „Perspektiv”. Danach jedoch gerät immer tiefer in den Wahn hinein. Und das seltsame Fernglas spielt eine unrühmliche Rolle dabei. Denn damit kann er durchs Fenster in ein Zimmer des Nachbarhauses blicken, das von einer ungewöhnlich schönen, geheimnisumwitterten jungen Frau bewohnt wird. Sie heißt Olimpia und ist die Tochter des Professors Spalanzani. Die Leute erzählen seltsame Dinge über sie. Aber der Student Nathanael verliebt sich unsterblich in die Schöne mit den seltsamen Augen, die scheinbar fast den ganzen Tag regungslos an ihrem kleinen Tisch sitzt und nie das Haus verlässt ...

Seine Verlobte Clara vergisst er darüber fast. Und immer wieder geraten die beiden in Streit, in den auch Claras Bruder Lothar hineingezogen wird. Nur mit Mühe kann die vernünftige und tolerante Clara verhindern, dass die beiden Männer sich duellieren. Für kurze Zeit scheint Nathanael auch wieder vernünftig zu werden. Dann aber wird er Zeuge eines entsetzlichen Streits zwischen dem Professor und dem unheimlichen Optiker Coppola – und erfährt dabei zwei furchtbare Dinge: Coppola und Coppelius sind tatsächlich ein und Derselbe. Und: Seine geliebte Olimpia ist ein Automat!

Das ist das Ende. Nathanael gerät in Raserei und wird ins „Tollhaus“ gebracht. Als man ihn entlässt, ist seine Schreckgestalt Coppola/Coppelius von der Bildfläche verschwunden und auch der Professor hat das Weite gesucht, um der „Kriminaluntersuchung“ auszuweichen. Nathanael und Clara finden wieder zueinander. Ein Happy End? Leider nein. Denn der Wahn holt den jungen Mann aufs Neue ein. Er versucht, Clara von der Galerie eines Aussichtsturms zu stürzen und springt dann selbst in den Tod. Vor den Augen des hämisch lachenden Coppelius ...

Kapitel 5: Pionier der Schwarzen Romantik

Nathanaels Geschichte lässt uns als Lesende mit vielen Fragen zurück. Gibt es diesen gruseligen Sandmann wirklich? Oder spukt es nur in Nathanaels Kopf? In Hoffmanns Erzählung überschneiden sich reale und fantastische Begebenheiten. Fast nahtlos, für uns oft unmerklich, gehen sie ineinander über. Das ist typisch für Geschichten von E.T.A. Hoffmann. Sein Interesse galt den Schattenseiten der menschlichen Existenz. Das Abgründige, Absonderliche und Geheimnisvolle zog Hoffmann magisch an. Zeitgenossen nannten ihn deshalb „Gespenster-Hoffmann“. Ihm ging es jedoch weniger um herumspukende Gespenster als um „das Gespenstische” an sich. Ihn faszinierte das Unheimliche, das Rätselhafte unseres Daseins. Aber Hoffmann interessierte sich auch für die Naturwissenschaften. Psychiatrische Erkenntnisse etwa haben ihn stark beeinflusst. Nathanaels Wahn könnte also durchaus als psychische Krankheit verstanden werden. Zumindest zeigt Hoffmann uns mit Nathanael einen höchst empfindsamen Menschen, der Dinge zu sehen meint, die anderen verborgen bleiben. 

Augen spielen eine große Rolle in Hoffmanns Erzählung: Da ist der bösartige Sandmann, der blutige Kinderaugen sammelt, und da ist Coppola, der mit Augengläsern handelt. Die Fantasie ist zugleich das innere Auge. Und dann gibt es noch eine Reihe von Phänomenen, die nicht sind, was sie zu sein scheinen. Olimpia zum Beispiel, die Tochter des Professors. Andere machen sich über sie lustig, finden sie etwas hölzern und seltsam. Doch der verliebte Nathanael sieht nur das, was er sehen will: eine schöne junge Frau. Dabei ist Olimpia gar keine Frau, sondern entpuppt sich am Ende als Automat.

Kapitel 6: KI im 19. Jahrhundert?

Mit ihr greift E.T.A. Hoffmann die Industrialisierung auf, die Anfang des 19. Jahrhunderts auch in Deutschland rasant an Fahrt aufnahm. Zu Hoffmanns Zeiten waren viele Menschen beeindruckt von den technischen Errungenschaften, empfanden sie aber gleichzeitig als Bedrohung. Und so ist es denn auch die Automatenfrau, die Nathanael noch weiter in den Wahnsinn treibt. Nicht, weil Olimpia bösartig ist, sondern weil Nathanael jetzt noch weniger zu unterscheiden vermag, was real ist und was nicht. 

Dass E.T.A. Hoffmann in seiner Erzählung einen künstlichen Menschen auftreten lässt, ist schon erstaunlich. Denn damit thematisierte er, was erst 200 Jahre später so richtig aktuell werden sollte: die Künstliche Intelligenz. Das zeigt auch, wie vielseitig interessiert Hoffmann war. Er selbst war Beamter und Schriftsteller, Jurist und Zeichner, Dramaturg und Musiker. Schon mit 13 komponierte Hoffmann seine ersten Stücke. Am liebsten hätte er nur geschrieben und komponiert. Mozart verehrte er sogar so sehr, dass er seinen dritten Vornamen Wilhelm durch Amadeus ersetzte. Dennoch blieb Hoffmann seiner bürgerlichen Juristenlaufbahn bis zu seinem Tod treu. Im Grunde führte Hoffmann also stets eine Art Doppelleben: tagsüber in der langweiligen Realität, nachts versunken in seiner eigenen Fantasie. Diesen Zwiespalt hat er auch in seinen künstlerischen Werken spürbar werden lassen. Hier prallt die enge spießbürgerliche Welt auf eine andere, eine hintergründige Welt. Auf eine Welt voller Rätsel. 

Mysteriöse Experimente und künstlich hergestellte Menschen faszinierten aber nicht nur E.T.A. Hoffmann, sondern auch Mary Shelley. Sie schuf mit ihrem Roman „Frankenstein” eines der berühmtesten Monster der Literaturgeschichte …

Zusammenfassung

  • E.T.A. Hoffmanns „Der Sandmann“ wurde erstmals 1816 in Berlin veröffentlicht, und zwar als erste Erzählung des Zyklus „Nachtstücke“. In der Geschichte geht es um einen Studenten namens Nathanael, der sich von einer dunklen Macht bedroht fühlt und glaubt, in einem Mann die Schreckgestalt seiner Kindheit wiederzuerkennen.

  • In Hoffmanns Schauerroman überschneiden sich reale und fantastische Begebenheiten. Was wahr ist und was Wahn, bleibt letztlich offen. 

  • Hoffmann war der erste Romantiker, der in der Seele nach verdrängten Ängsten, Träumen, Wünschen und Fantasien forschte und das Abgründige literarisch verarbeitete. Zeitgenossen nannten den Schwarzromantiker deshalb „Gespenster-Hoffmann“.

  • Das Motivpaar „Augen und Sehen” spielt in „Der Sandmann” eine wichtige Rolle. Hoffmann wirft unter anderem die Frage auf, inwiefern Nathanael Dinge sieht, die nicht existieren, oder ob er mehr sieht als andere. 

  • Indem Nathanael sich in eine junge Frau verliebt, die sich als Automat entpuppt, thematisiert E.T.A. Hoffmann auch die zeitgenössische Auseinandersetzung mit dem technischen Fortschritt. 

  • Weitere wichtige Werke Hoffmanns: „Das Fräulein von Scuderi“, „Der goldne Topf“, „Die Elixiere des Teufels“, „Die Serapionsbrüder“, „Nußknacker und Mausekönig“, „Lebensansichten des Katers Murr“.

Teste dein Wissen im Quiz

  1. Wer schrieb die Erzählung „Der Sandmann“?
    1. A) Georg Büchner
    2. B) Franz Kafka
    3. C) E.T.A. Hoffmann
    4. D) Sigmund Freud
  2. Welchen Spitznamen gaben Zeitgenossen dem Schriftsteller E.T.A. Hoffmann?
    1. A) Holzpuppen-Hoffmann
    2. B) Gespenster-Hoffmann
    3. C) Geisterseher-Hoffmann
    4. D) Grusel-Hoffmann
  3. Zu welcher Literaturbewegung zählen die Werke des Schriftstellers E.T.A. Hoffmann?
    1. A) Schwarze Romantik
    2. B) Empfindsamkeit
    3. C) Sturm und Drang
    4. D) Barock
  4. Wie heißt die Automatenfrau in E.T.A. Hoffmanns Erzählung „Der Sandmann“?
    1. A) Sophie
    2. B) Clara
    3. C) Olimpia
    4. D) Eterna

Richtige Antworten: 
1. C) E.T.A. Hoffmann
2. B) Gespenster-Hoffmann
3. D) Professor Spalanzani
4. A) Schwarze Romantik
5. C) Olimpia

FAQs

Warum hat Nathanael in der Erzählung von E.T.A. Hoffmann Angst vor dem Sandmann?

Der Sandmann wurde Nathanael in dessen Kindheit als furchterregendes strafendes Geisterwesen geschildert, welches Kindern die Augen aus dem Kopf reißt, um sie an die eigenen Sprösslinge zu verfüttern.

Ist Nathanael in Hoffmanns Erzählung „Der Sandmann“ wahnsinnig?

Am Ende schon. Anfangs fürchtet er sich vor dem „Sandmann“, den ihm die Kinderfrau seiner kleinen Schwester als Augen raubendes Monster geschildert hat. Dieses Wesen verknüpft der Junge mit einem widerlichen und furchteinflößenden Besucher seines Elternhauses, der ihn schwer traumatisiert. Später als Student meint er diesen Mann wiederum in einem Optiker wiederzuerkennen, der ihm ungebeten seine Waren aufdrängt.

Welche Bedeutung haben die Augen in Hoffmanns „Sandmann“?

Das Motiv der Augen und des Sehens zieht sich durch die gesamte Erzählung. Der „Sandmann“ raubt angeblich unartigen Kindern die Augen, der unheimliche Gast seines Vaters („Advokat Coppelius“) fordert in der für den zehnjährigen Nathanael traumatischen Szene: „Augen her!“ Ein nicht minder unheimlicher Besucher drängt Jahre später dem Studenten Nathanael Brillen und schließlich ein „Perspektiv“ (Fernglas) auf, mit welchem der Student die schöne „Olimpia“ im Nachbarhaus beobachtet – ohne zu erkennen, dass sie ein Automat ist. Im Gegenteil: Je roboterhafter ihr Verhalten, desto attraktiver findet er sie. Realität und Wahnvorstellung vermischen sich.

Wer ist „Olimpia“ in E.T.A. Hoffmanns „Sandmann“?

In „20 Jahren Forschungsarbeit“ hat der Physikprofessor Spalanzani eine Maschine in Frauengestalt gebaut, deren Augen der Optiker Coppola angefertigt hat. „Olimpia“ ist eine wohlgestaltete mechanische Holzpuppe mit einem schönen Wachsgesicht, die tanzen, Klavier spielen und auch einige wenige Worte sprechen kann. Der Professor lässt sie als seine „Tochter“ in einer Gesellschaft auftreten, um zu testen, ob die Gäste sie als Maschine erkennen (was überwiegend der Fall ist). Nathanael aber hält sie für einen Menschen – die Liebe macht ihn „blind“ für die ersichtliche Realität.

Was verkörpert die „Olimpia“ in E.T.A. Hoffmanns „Sandmann“?

Die mechanische Holzpuppe „Olimpia“ steht im „Sandmann“ für die Skepsis der Menschen gegenüber der Industrialisierung und zunehmenden Automatisierung. In dieser Figur und den Reaktionen anderer Romanfiguren auf sie karikiert Hoffmann allerdings auch das Frauenbild seiner Zeit. Im 19. Jahrhundert wurde von Frauen erwartet, dass sie sich brav und zurückhaltend verhielten, weil sie den Männern angeblich ohnehin geistig unterlegen seien.

Wofür steht das „Perspektiv“ in Hoffmanns „Sandmann“?

Das Fernglas steht symbolisch zum einen für die Aufklärung, denn es ermöglicht einen objektiven Blick auf die Realität. Hoffmann verwendet es aber auch als Symbol seiner kritischen Sicht auf die Romantik. Denn es lässt die Traumwelt des Nathanael für diesen zur vermeintlichen Realität werden. Damit steht das „Perspektiv“ für die gegenseitigen Einflüsse von Aufklärung und Romantik und letztlich dafür, dass eine eindimensionale Betrachtungsweise nicht immer zur Wahrheit führt.

Was kritisiert E.T.A. Hoffmann in seiner Erzählung „Der Sandmann“?

Hoffmann kritisiert mit seiner Erzählung den Gefühlsüberschwang der Romantik, dem er in der Figur der rationalen und vernünftigen „Clara“ ein aufklärerisches Element entgegensetzt. Clara ist jedoch nicht in der Lage, sich auf die Ängste ihres Verlobten einzulassen. Sie nimmt nicht ernst, dass diese Ängste für ihn ja real sind, und lässt ihn letztlich mit seinen Problemen allein. Demnach, so die erzählerische Aussage, kann auch die „reine Vernunft“ nicht das Maß aller Dinge sein.

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