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Leonardo da Vinci

Dieser Künstler ist seiner Zeit weit voraus
Das Bild zeigt eine Darstellung von Leonardo da Vinci, wie er an der Mona Lisa malt, einem seiner berühmten Werke. Er steht in einem Atelier, umgeben von Malutensilien, und hält eine Palette in seiner Hand.
Leonardo da Vinci
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Intro

Leonardo da Vinci gehört zu den ganz Großen der Kunstgeschichte. Doch er war nicht nur ein herausragender Künstler, der die weltbekannte Mona Lisa malte, sondern auch ein genialer Wissenschaftler und Erfinder. Für Leonardo da Vinci gehörte beides untrennbar zusammen. Warum? Das erfährst du in dieser Story.

Kapitel 1: Unbezähmbarer Forscherdrang

Im schwachen Schein der Kerze beugt sich Leonardo da Vinci über die Leiche eines alten Mannes. Das Herz schlägt ihm bis zum Hals, es gruselt ihn. In seinem Notizbuch wird er später die Furcht beschreiben, die er verspürte – nachts in dem kalten Raum, allein mit dem Tod. Doch Leonardo kann seine Neugier nicht zügeln. Er will unbedingt wissen, was sich unter der Haut des Mannes verbirgt und woran er gestorben ist: „Dieser alte Mann erzählte mir wenige Stunden vor seinem Tod, dass er über hundert Jahre alt sei und kein Gebrechen außer Schwäche fühle. Und ich machte eine Anatomie von ihm, um den Grund für einen so süßen Tod zu finden“, notiert Leonardo. Er weiß, dass die Kirche sein Handeln nicht gutheißt und dass er für viele nur ein Leichenfledderer ist. Sein Ruf aber kümmert ihn nicht. Sollen sich die Leute doch das Maul zerreißen. Der menschliche Körper ist einfach zu faszinierend. Er muss ihn einfach erforschen!

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Kapitel 2: Die Verbindung von Kunst und Wissenschaft

Ja, Leonardo da Vinci hat tatsächlich Leichen seziert. In zahlreichen anatomischen Zeichnungen hielt er penibel und sehr detailliert fest, was er sah: Adern und Sehnen, Muskeln und Knochen, das Gehirn, das Herz und sogar ein ungeborenes Baby im Mutterleib. Im Laufe seines Lebens öffnete er rund 30 Leichen. Der alte Mann aus unserer Eingangsszene beispielsweise hatte an Arterienverkalkung und Leberzirrhose gelitten. Auch das hielt Leonardo in seinem Notizbuch fest und zeichnete so die erste Darstellung einer zirrhotischen Leber in der Medizingeschichte. Seine Notizen verfasste der Linkshänder übrigens meistens in Spiegelschrift.

Die Kenntnisse der menschlichen Anatomie dienten Leonardo da Vinci auch als Basis für die Figuren in seinen Gemälden. Für ihn gehörten die Naturwissenschaften und die schönen Künste untrennbar zusammen. Diese Verbindung wird besonders in seinem Werk Der Vitruvianische Mensch ersichtlich: die Inspiration für diese Zeichnung fand er bei Vitruv, einem berühmten Architekten und Theoretiker der Antike.

Leonardo beschäftigte sich aber auch mit dem Ingenieurwesen, mit Militärtechnik und mit Kriegsmaschinen. Er entwarf Panzer und Taucheranzüge, und nachdem er den Vogelflug studiert hatte, setzte er sein gewonnenes Wissen in die Gestaltung von Flugmaschinen um und entwarf zudem einen Fallschirm. Schon als Jugendlicher wollte er wissen, warum der Himmel blau ist und woraus die Wolken bestehen. Sogar mit Solarenergie setzte er sich auseinander und baute aus Hohlspiegeln eine Anlage, mit der er Wasser zum Kochen bringen konnte. Ja, Leonardo da Vinci war wirklich ein außergewöhnlicher Zeitgenosse. Bemerkenswert auch: Er war Vegetarier.

Kapitel 3: Die Renaissance – Zeit des Aufbruchs in Italien

Leonardo da Vinci wurde 1452 in eine Zeit großer Veränderungen hineingeboren: Europa war auf dem Sprung vom Mittelalter in die Neuzeit. Heute nennen wir diese Epoche Renaissance - also Wiedergeburt. Wer damals wiedergeboren wurde, war quasi der Mensch selbst. Drehte sich im Mittelalter noch alles um Gott und das Jenseits, so rückte jetzt das menschliche Leben vor dem Tod in den Mittelpunkt. Die Menschen entdeckten den kritischen Geist der antiken Denker wie Platon und Aristoteles wieder. Deren Lehren waren im Mittelalter einfach ausgeblendet worden. Damit aber sollte nun Schluss sein! Ein neuer Forscherdrang erwachte. Künstler wurden zu Meistern ihres Faches. Und mittendrin: Leonardo da Vinci. Er gilt heute als Ideal des gebildeten, wissbegierigen Renaissancemenschen; er war ein Universalgelehrter, ein „uomo universale“. Der Psychologe Sigmund Freud schrieb über ihn: „Er glich einem Menschen, der in der Finsternis zu früh erwacht war, während die anderen noch alle schliefen.“ Ja, Leonardo da Vinci war seiner Zeit weit voraus. 

Und das ist umso erstaunlicher, wenn man seine Herkunft betrachtet. Geboren wurde er in der Toskana, in einem kleinem Dorf bei Vinci als unehelicher Sohn des Notars Piero und dessen Magd Caterina, einem einfachen Bauernmädchen. Lionardo di Ser Piero da Vinci, so sein voller Name. Und auch wenn der so klangvoll daherkommt, war Leonardo doch gewissermaßen ein Niemand. Sogar sein Nachname ist nur eine Herkunftsbezeichnung: Er war einfach der Leonardo aus Vinci und Sohn des Herrn Piero. Nach- bzw. Beinamen, die nach der Herkunft, dem Beruf oder auch nach besonderen Merkmalen gewählt wurden, waren damals durchaus üblich und dieser Namenszusatz ging auch auf die nachfolgenden Generationen über.

Seine ersten Lebensjahre verbrachte Leonardo im Haushalt seines Großvaters. Erst als er fünf Jahre alt war, nahm ihn sein leiblicher Vater bei sich auf. Das Verhältnis zwischen den beiden soll zeitlebens eher kühl geblieben sein.

Kapitel 4: Auf dem Weg zum Universalgenie

Schließlich zog die Familie nach Florenz, wo Leonardo schon bald das Interesse des Malers und stadtbekannten Bildhauers Andrea del Verrocchio auf sich zog. Verrocchio hatte eine Zeichnung aus der Feder des jungen Mannes gesehen, die ihn begeisterte. In der Florentiner Werkstatt des Künstlers erlernte Leonardo die Grundlagen der Malerei und der Bildhauerei und entwickelte sein Talent. Nach seiner Ausbildung arbeitete er in Florenz und trat der örtlichen Malergilde bei. Dann aber zog es den umtriebigen, wissbegierigen Leonardo weiter und quer durch Italien: nach Mantua, Venedig und Turin. Es dauerte auch nicht lange, da arbeitete er für die führenden Herrscherfamilien des Landes: für die Medici, für Herzog Ludovico Sforza in Mailand und für Cesare Borgia, dem Herzog von Valentino. Schließlich nahm in sogar der Papst in Rom in seine Dienste.

Dabei war Leonardo da Vinci allerdings nicht nur als Maler und Bildhauer tätig, sondern auch als Baumeister und Ingenieur, Musiker und Theaterregisseur. Er tüftelte an so manchem Fluggerät, Gemälde schuf er aber kaum. Sein Problem war, dass er oft nicht fertigstellte, was er angefangen hatte, und daher als unstet und unzuverlässig galt. Womöglich war sein wacher Geist zu sprunghaft, um sich lange an nur einer Sache aufzuhalten. Vielleicht lag es aber auch daran, dass er stets an seiner Maltechnik feilte und das Althergebrachte konsequent hinterfragte und verbessern wollte. Dabei war er aber nicht immer auf dem rechten Weg, wie sich an seinem Wandgemälde in der Kirche Santa Maria delle Grazie zeigte: an seinem Meisterwerk Das Letzte Abendmahl blätterte nämlich sehr schnell die Farbe ab.

Kapitel 5: Leonardos letzte Jahre

Einer der größten Verehrer des Universalgenies Leonardo da Vinci war der junge König Franz I. von Frankreich. Er war begeistert vom Können und Wissen des mittlerweile über 60-Jährigen und lud ihn ein, seinen Lebensabend in Frankreich zu verbringen. 

Leonardo da Vinci verließ sein Heimatland vermutlich leichten Herzens. Denn in den Jahren zuvor war er von Papst Leo X. nur mehr in Rom geduldet, aber nicht geschätzt worden. Der Heilige Vater hatte nämlich einen anderen Künstler zu seinem Favoriten erkoren. Dabei handelte es sich ausgerechnet um Leonardos Erzrivalen. Und das war kein Geringerer als Michelangelo. Schon 1504 waren der feingeistige Leonardo da Vinci und der brummige Bildhauer Michelangelo aufeinandergetroffen. Zwei Künstler, die in ihrem Charakter wie auch in ihrem Kunstverständnis nicht unterschiedlicher hätten sein können. Beide zählen jedoch zu den ganz großen Künstlern der Renaissance in Italien und diesen Ruf teilen sie sich mit dem jüngeren, nicht minder talentierten Raffael.

Das Angebot des französischen Königs kam dem alternden Leonardo also sehr gelegen. Der König überließ ihm sogar ein Schloss und sicherte ihm nicht nur Ehre und Achtung zu, sondern zahlte auch gut. Franz I. ernannte Leonardo zu seinem „Ersten Maler“, der zudem als Baumeister und Architekt tätig werden sollte. Leonardo wollte dem König einen ebenso prächtigen wie modernen Palast entwerfen, den es so bislang nicht gegeben hatte. Drei Jahre lebte Leonardo noch auf seinem Schloss Le Clos Lucé im französischen Amboise, bevor er im Jahre 1519 starb – der Legende nach in den Armen des unendlich traurigen Königs. Seine Werke aber machten das Universalgenie Leonardo da Vinci unsterblich.

Kapitel 6: Die bekanntesten Werke

Leonardo da Vinci vermachte seine zahlreichen Notizen und Aufzeichnungen seinem Schüler Francesco Melzi, der Teile davon später in einer Sammlung von Schriften zum Thema Malerei herausbrachte. Nach Melzis Tod gingen die Dokumente an seinen Sohn über, der sie jedoch größtenteils verkaufte - und das nicht als Gesamtwerk, sondern in Einzelteilen. Dem Kunstsammler Pompeo Leoni gelang es aber, einen Großteil der Papier wieder zusammenzutragen. Leider zerschnitt er die Papiere teilweise und klebte sie so wieder zusammen, wie er es für richtig hielt. Das Ganze veröffentlichter er dann im sogenannten „Codex Atlanticus” – einem mächtigen, fast 60 Zentimeter dicken Buch. Erst 1968 wurde der Codex restauriert und besteht heute aus 12 Bänden.

Neben Leonardos gesammeltem Wissen sind uns natürlich auch seine herrlichen Gemälde erhalten geblieben, die zu den Schätzen der Kunstgeschichte gehören. Seine Mona Lisa aus dem Jahr 1503 stellt dabei wohl den Höhepunkt dar. Sie ist heute eines der bekanntesten Gemälde der Welt und ist im Louvre in Paris zu sehen.

Zu seinen weiteren Meisterwerken gehören:

Felsgrottenmadonna (1. Fassung 1483-1486; 2. Fassung 1493-1508)
Das Letzte Abendmahl (1494-1497)
Der Vitruvianische Mensch (ca. 1490)
Dame mit dem Hermelin (1489-1490)
Bildnis der Ginevra de’ Benci (1474-1478)
Anbetung der Könige aus dem Morgenland (1481)
Selbstbildnis (Zeichnung; ca. 1512)
Schlacht von Anghiari (verschollen; 1505)
Johannes der Täufer (1513)

Zusammenfassung

  • Leonardo da Vinci lebte in der Epoche der Renaissance, die ihren Ursprung in Italien um das Jahr 1400 hat. Die Renaissance steht für die Abkehr vom Mittelalter und für eine Wiedergeburt und Wiederentdeckung der Antike. 

  • Für Leonardo da Vinci gehörten Kunst und Wissenschaft zusammen. Seine Kenntnisse der menschlichen Anatomie beeinflussten daher auch seine Malerei.

  • Leonardo da Vinci gilt als Universalgenie, als das Ideal eines gebildeten und wissbegierigen Mannes. 

  • Der Künstler arbeitete für die bekanntesten Herrscherfamilien seiner Zeit und für den Papst. 

  • Seinen Lebensabend verbrachte da Vinci in Frankreich als Hofmaler des französischen Königs Franz I..

Teste dein Wissen im Quiz

  1. Wo wurde Leonardo da Vinci geboren? 
    1. A) Florenz
    2. B) Amboise
    3. C) Vinci
    4. D) Rom
  2. In welchem Zeitalter lebte Leonardo da Vinci?
    1. A) Barock
    2. B) Renaissance
    3. C) Moderne
    4. D) Mittelalter
  3. Wer war Leonardo da Vincis größter Rivale? 
    1. A) Albrecht Dürer
    2. B) Andrea del Verrocchio
    3. C) Tizian
    4. D) Michelangelo
  4. Für wen arbeitete Leonardo da Vinci während seiner letzten Lebensjahre?
    1. A) König Franz I. 
    2. B) Papst Leo X.
    3. C) König Karl I.
    4. D) Kaiser Maximilian I. 
  5. Mit welchem Wort wird Leonarda da Vinci oft beschrieben?
    1. A) Der Göttliche
    2. B) Universalgenie
    3. C) Besserwisser
    4. D) Alleskönner

Richtige Antworten: 
1. C) Vinci
2. B) Renaissance
3. D) Michelangelo 
4. A) König Franz I. 
5. B) Universalgenie

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