Mit der Mona Lisa hat Leonardo da Vinci das wohl berühmteste Gemälde der Welt geschaffen. Seit jeher begeistert sie die Menschen und zieht sie mit ihrer rätselhaften Ausstrahlung in den Bann. In dieser Story erfährst du, wen da Vinci mit seiner Mona Lisa gemalt haben könnte.
La Jaconde, c’est partie! Die Mona Lisa – sie ist weg! Ein dreister Raub! Paris ist in heller Aufregung. Der Louvre wird abgesperrt, Polizisten durchkämmen jeden Winkel des Museums. Es ist der 21. August 1911 und ganz Frankreich steht Kopf. Ein Nationalheiligtum, und schon damals eines der bekanntesten Gemälde der Welt, ist verschwunden.
Wohnungen werden durchsucht und Verdächtige vernommen. Und Verdächtigte gibt es viele – darunter auch den aufstrebenden Künstler Pablo Picasso. Doch der kann, wie alle anderen auch, seine Unschuld glaubhaft beteuern. Die Polizei tappt im Dunkeln, von der Mona Lisa fehlt jede Spur.
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Jetzt runterladen!Zwei Jahre blieb die Mona Lisa spurlos verschwunden. Dann tauchte das berühmteste Bild der Welt plötzlich wieder auf. Der Dieb, ein Italiener namens Vincenzo Peruggia, hatte es bei einem florentinischen Kunsthändler zum Kauf angeboten. Nach seiner Festnahme erklärte er, dass die Mona Lisa von Leonardo da Vinci einfach nach Italien gehöre und er sie nur aus Liebe zu seinem Land gestohlen habe. Als er nach sieben Monaten Haft wieder entlassen wurde, bejubelte ihn das italienische Volk. Die Mona Lisa wurde trotzdem wieder nach Paris gebracht. Dort hängt sie – bis heute und lächelt.
Ja, dieses geheimnisvolle Lächeln hat sie weltberühmt gemacht. Sanft umspielt es ihre Lippen. Sie wirkt heiter und milde, aber auch wissend. Ruhig und gelassen sieht sie den Betrachter an, ihre Blicke folgen ihm. Was mag sie wohl denken? Und wer ist sie überhaupt? Gerade weil das niemand so genau weiß, ist die Mona Lisa vielleicht erst zu ihrem Ruhm gelangt. Man möchte ihr Geheimnis lüften und wahren zugleich.
Leonardo da Vinci schuf das Gemälde der Mona Lisa bereits zwischen 1503 und 1506 in Florenz. Jahre später nahm er es sogar mit auf seine letzte Reise nach Frankreich, wo er in seinem Schloss in Amboise residierte. Da er sein Lieblingsgemälde erst kurz vor seinem Tod an den französischen König Franz I. verkaufte, ist zu vermuten, dass Leonardo bis zu diesem Zeitpunkt immer wieder an dem Bild arbeitete, es erweiterte und verfeinerte. Der Künstler war dafür bekannt, dass er ein Werk anfing und es dann entweder gar nicht beendete oder immer wieder daran herumtüftelte.
Auch die Mona Lisa gilt als unvollendet.
Wer die Mona Lisa in Auftrag gegeben hat können auch Kunsthistoriker nicht mit Sicherheit sagen und wer hier abgebildet ist, bleibt ebenfalls ungewiss. Vieles spricht jedoch für den Florentiner Tuch- und Seidenhändler Francesco del Giocondo als Auftraggeber. Er soll sich ein Porträt seiner jungen Gattin Lisa Gherardini gewünscht haben, die zu diesem Zeitpunkt 24 Jahre alt war. Vom Familiennamen Giocondo, den sie nach der Heirat trug, leitete Georgio Vasari, ein bekannter Künstlerbiograf des 16. Jahrhunderts, den italienischen Namen des Gemäldes ab: La Gioconda.
Vasari hält es aber ebenfalls für möglich, dass Leonardo da Vinci einfach nur irgendeine eine heiter gestimmte Frau porträtieren wollte. „La Gioconda“ bedeutet nämlich ebenfalls „die Heitere“. Um sein Modell – wer auch immer es denn nun gewesen war – in die passende Stimmung für das Porträt zu setzen und das berühmte Lächeln in ihr Gesicht zu zaubern, soll der Maler sogar Musiker und Spaßmacher in sein Atelier bestellt haben.
Auch Giuliano di Lorenzo de Medici wird als möglicher Auftraggeber des Gemäldes genannt. Er soll für seinen unehelichen Sohn ein Bildnis seiner Mutter bestellt haben, nachdem diese im Kindbett verstorben war.
Eine weitere, allerdings umstrittene Theorie besagt, dass es sich bei dem Porträt der Mona Lisa gar nicht um die Darstellung einer Frau, sondern um die eines jungen Mannes handeln könnte: Nämlich um den Ziehsohn, Schüler und wahrscheinlich heimlichen Geliebten Leonardos. Dieser junge Mann hieß Gian Giacomo Caprotti, aber Leonardo nannte in „Salaí“. Hat da Vinci möglicherweise die Buchstaben des Kosenamens „Mon Salaí“ zum Namen „Mona Lisa“ umgestellt – ist der Gemäldetitel also ein sogenanntes Anagramm? Nun, fest steht jedenfalls: Der junge Salaí begleitete den Künstler auf seinen Reisen quer durch Italien. Nur nach Frankreich, wo Leonardo seine letzten Jahre verbrachte, kam er nicht mit. Vielleicht behielt Leonardo da Vinci deswegen das Gemälde bis fast zu seinem Lebensende – als ewige Erinnerung an den Geliebten.
Wie kommt die Mona Lisa nun aber eigentlich noch zu dem Namen „Mona”? Ganz einfach – es handelt sich um einen Rechtschreibfehler. Eigentlich müsste es tatsächlich „Monna” Lisa heißen. Monna ist hierbei die Abkürzung von „Madonna”, also dem italienischen Begriff für „Frau”.
Die Mona Lisa ist nicht nur eins der bedeutendsten Gemälde der italienischen Renaissance, sondern auch das berühmteste Beispiel für eine Maltechnik, die Leonardo da Vinci erfunden und im Laufe seiner Schaffenszeit perfektioniert hat. Die Rede ist von der sogenannten Sfumato-Technik. Sfumato bedeutet so viel wie rauchig, nebelig oder verschwommen. Das Bildnis der Lisa del Giocondo wirkt tatsächlich wie in ein rauchiges, gedämpftes Licht getaucht. Kein Pinselstrich ist zu erkennen, die Konturen lösen sich auf.
Am deutlichsten zu erkennen ist diese Malweise im Gesicht der Mona Lisa. Die Haut der jungen Frau wirkt weich und zart, genau wie ihr sanftes Lächeln. Zarte Schatten akzentuieren den Übergang vom Kinn in den Hals. Hell und Dunkel verschmelzen miteinander. Weil Leonardo da Vinci jahrelang an dem Gemälde arbeitete, konnte er immer neue, feine Farbschichten übereinander legen und wohl so den Effekt des Sfumato verstärken.
Da die Mona Lisa nicht mehr gereinigt werden darf – zu hoch ist die Gefahr, das Werk nachhaltig zu beschädigen – wirkt Leonardo da Vincis Sfumato-Technik noch ausgeprägter. Viele Details sind kaum noch zu erkennen, wie beispielsweise die Augenbrauen der jungen Frau. 2012 aber wurde im Museo Nacional del Prado in Madrid eine exakte Kopie des Meisterwerks entdeckt, die vermutlich von einem der Schüler Leonardos stammt. Hier sind diese feinen Details deutlich zu sehen. Für einige Wochen hingen die Mona Lisa und ihre Kopie – die Mona Lisa del Prado – sogar nebeneinander im Louvre.
Die Mona Lisa ist das Highlight des Pariser Louvre. Viele Besucher kommen allein um sie zu sehen. Und so ist schon am Eingang des Museums der kürzeste Weg zu dem Meisterwerk ausgeschildert. Das weltberühmte Gemälde war immer wieder Attentaten ausgesetzt. 1956 wurde es so stark beschädigt, dass eine Restaurierung notwendig wurde. Seitdem wird es sicher hinter kugelsicheren Panzerglas aufbewahrt. Zuletzt wurde das Bildnis der geheimnisvollen Schönen im Mai 2022 attackiert, blieb aber unversehrt.
Bevor das Gemälde aber 1797 im Louvre landete, befand es sich zuerst im Besitz des französischen Königs Franz I., hing im Schloss Versailles von König Ludwig XIV. und gelangte später sogar noch in die Hände Napoleons. Bei König Franz I. hing die Mona Lisa quasi auf dem Klo. Aber natürlich konnte man den königlichen Wellnessbereich nicht mit einem gewöhnlichen Badezimmer vergleichen. Vielmehr bestand er aus sechs luxuriös ausgestatteten Räumen, die nicht nur der Körperpflege, sondern auch der Unterhaltung und Entspannung dienten. Die Zimmer waren kunstvoll dekoriert und mit Skulpturen und Wandgemälden geschmückt, teilweise auch mit erotischen Motiven. Und genau dazwischen hing die Mona Lisa.
Rund 300 Jahre später fand das Gemälde dann seinen Weg in das Schlafzimmer von Napoleon Bonaparte. Vier Jahre lang zierte die Mona Lisa dort eine Wand und war vielleicht das Erste, was der französische Herrscher morgens sah. Er war hingerissen von ihrem unergründlichen Lächeln und nannte sie liebevoll die „Sphinx des Okzidents“. Auch er war fasziniert von ihren Geheimnissen, die sie bis heute nicht gelüftet hat.
Zusammenfassung
Es ist nach wie vor ein Geheimnis, wen Leonardo da Vinci mit seiner Mona Lisa darstellte.
Manche Experten vermuten sogar, dass die Mona Lisa gar keine Frau, sondern ein Mann ist – nämlich der junge Geliebte des Künstlers.
Leonardo da Vinci perfektionierte in diesem Gemälde die sogenannte Sfumato-Maltechnik. Dadurch wirkt die Mona Lisa wie in ein rauchiges, gedämpftes Licht getaucht.
Das weltberühmte Gemälde war immer wieder Attentaten ausgesetzt. 1956 wurde es so stark beschädigt, dass eine Restaurierung notwendig wurde. Seitdem wird es sicher hinter kugelsicheren Panzerglas aufbewahrt.
Zuletzt wurde das Bildnis der geheimnisvollen Schönen im Mai 2022 attackiert, blieb aber unversehrt.
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Richtige Antworten:
1. C) Sfumato
2. A) Napoleon
3. B) Italien
4. D) Louvre, Paris
5. C) Nationalmuseum Madrid