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Romeo und Julia

Das tragischste Liebespaar der Welt
Romantisches junges Paar, das sich küsst. Sinnliche Liebe.
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Inhalte

Intro

Es gibt wohl keine größere Liebesgeschichte, kein bekannteres Liebespaar, keine Namen, die stärker mit bedingungsloser Liebe verknüpft sind, als Romeo und Julia. Das gleichnamige Stück von William Shakespeare steht für große Gefühle – es zeigt aber auch, dass eine übertriebene Romantik im Tod enden kann. Alles, was du über das tragischste Liebespaar der Literaturgeschichte wissen musst, hörst du in dieser Story.

Kapitel 1: Liebe auf den ersten Blick

Romeo bahnt sich seinen Weg durch die Menge. Er war ein Narr, sich überreden zu lassen, zum Fest der Capulets zu gehen. Zu schwer zieht ihn der Liebeskummer hinab, denn seine Angebetete, die schöne Rosalinde, will ihn einfach nicht erhören. Seitdem ist sein Leben grau und voller Schwermut. Außerdem ist es gefährlich, hier zu sein, denn seit Jahrzehnten ist die Familie Capulet mit seiner Familie, den Montagues, verfeindet. Sollte ihn jemand erkennen, würde es erneut Streit und Blutvergießen geben. Und Escalus, der Prinz von Verona, hat es klar ausgedrückt: Er wird keinen weiteren Aufruhr zwischen ihren Familien mehr dulden – für den nächsten Friedensbruch soll der Verursacher mit seinem Leben bezahlen! Gut, dass dieses Fest der Capulets ein Maskenball ist.

Romeos Blick streift über die Tanzenden und erstarrt. Dieses Mädchen – schön wie eine Taube ist sie und lässt alle um sie herum wie Krähen erscheinen! Er geht näher, fühlt sich wie gebannt, er will – nein, er muss diese Hand berühren, dieser Schönheit huldigen, die alle anderen in den Schatten stellt. Vergessen ist die kalte Rosalinde. Er nähert sich Julia und wagt es, sie anzusprechen:

„Entweihet meine Hand verwegen dich, oh Heil’genbild, so will ich’s lieblich büßen. 

Zwei Pilger, neigen meine Lippen sich, den herben Druck im Kusse zu versüßen …“

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Kapitel 2: Die berühmteste Liebesgeschichte der Welt

Seine Tragödie um dieses unglückliche Liebespaar verfasste der englische Dramatiker William Shakespeare vermutlich zwischen 1594 und 1596. Sie wurde schnell zu einem der beliebtesten Stücke Londons. Und das, obwohl entgegen der damaligen Konvention zwei historisch völlig unbedeutende Personen – ein junges Liebespaar aus der italienischen Stadt Verona – im Mittelpunkt der Handlung stehen. Weniger bekannt ist, dass Shakespeare dabei auf einen Stoff zurückgriff, der bereits vorher in der europäischen Novellenliteratur existierte und auch schon von anderen Autoren verwendet worden war. Arthur Brooke schrieb um 1562 ein Versepos, das allgemein als Vorlage für Shakespeares Drama gilt.

Shakespeare ergänzte die Geschichte um diverse Nebenfiguren und dramatische Verwicklungen und schuf damit jene Version, die noch heute Menschen zu Tränen rührt. Die Geschichte dreht sich um Romeo und Julia, die aus zwei verfeindeten Adelsfamilien stammen. Shakespeare entwirft das Szenario einer Liebe, die bedingungslos ist, allen Widrigkeiten trotzt und dabei bis zum Äußersten geht. Das Ende – der Doppelselbstmord in der Gruft der Capulets – gehört wohl zu den bekanntesten Finalen der Literaturgeschichte. Doch wie kommt es eigentlich zu dem tragischen Ende der beiden Liebenden?

Kapitel 3: Von der großen Liebe zum großen Drama

„Liebtʼ ich wohl je? Nein, schwör es ab, Gesicht! Du sahst bis jetzt noch wahre Schönheit nicht!“ Mit diesen glühenden Worten gesteht Romeo Montague seine Liebe zu Julia Capulet – ohne zu wissen, dass es sich bei ihr um die Tochter der verfeindeten Familie handelt. Und auch sie erwidert seine Gefühle, ohne seine Herkunft zu kennen. Damit ist die Bühne bereitet für das Liebespaar „unter schlechtem Stern“, wie es in dem Stück heißt. An fünf Tagen spielt sich das dramatische Geschehen ab. In diesen fünf Tagen wird sich das Paar Liebe und Treue schwören, heimlich heiraten und schließlich durch eine Tragödie auseinandergerissen. 

Denn Romeo erschlägt in einem Streit Julias Vetter Tybalt, nachdem dieser seinen besten Freund Mercutio getötet hat. Und das Urteil Romeos lautet: Verbannung aus Verona. Julia, die nun auch noch von ihren Eltern vermählt werden soll, ist bereit, bis zum Äußersten zu gehen: Sie erhält von Lorenzo, einem befreundeten Priester, ein Gift, das sie für 42 Stunden in todesähnlichen Schlaf versetzen soll. Bruder Lorenzo will arrangieren, dass Romeo davon erfährt, sodass sie nach ihrem Erwachen wieder vereint sein können. Doch der Plan schlägt fehl – Romeo hört nur von Julias Tod und ihrem Begräbnis, Lorenzos rettende Botschaft aber erreicht ihn nicht. Er eilt zur Gruft der Capulets, sieht die vermeintlich tote Geliebte und tötet sich schließlich selbst. Als diese kurz darauf erwacht und ihren leblosen Romeo erblickt, folgt sie ihm, ohne zu zögern, in den Tod. Erst dieses tragische Ableben führt zum Friedensschluss zwischen den beiden Häusern.

Kapitel 4: Die dunkle Seite der Romantik

„Romeo und Julia“ wurde unzählige Male inszeniert, ob im Theater, im Film oder in der Literatur. Der Fokus liegt meistens auf der romantisch-leidenschaftlichen Liebesgeschichte der beiden Hauptfiguren. Doch bei Shakespeare geht es nicht nur um die Liebe, sondern auch um den Lebensabschnitt der Jugend allgemein. 

Denn obwohl Romeo und Julia in derr Tragödie gerade einmal Teenager sind, versprechen sie einander die ewige Liebe. Sie wissen, dass ihre Familien gegen diese Verbindung sind. Und das macht ihr Handeln auch zu einem Akt der Rebellion und Selbstbestimmung. „Romeo und Julia“ stehen insofern auch für das kompromisslose Leben und Lieben der Jugend. Die jungen Liebenden sind nicht bereit loszulassen, aber bereit, bis zum Äußersten zu gehen. 

„Romeo und Julia“ erzählt also einerseits von zwei jungen Menschen, die in ihrer Liebe treu und kompromisslos bleiben, andererseits enthüllt die Geschichte auch die destruktive Seite von überbordender Leidenschaft – denn dass Selbstmord in einer solchen Lage wirklich der einzig gangbare Weg ist, würde man heute sicherlich verneinen. Zu viel Romantik kann offenbar auch ins Verderben führen – auch dies sagt uns Shakespeare mit seiner Tragödie. Der dramatische Ausgang trägt natürlich auch dazu bei, dass der stark romantisierte Mythos der beiden Liebenden bis heute unsterblich ist.

Dass die Liebe manchmal aber doch alle Hindernisse überwinden und zu einem guten Ende führen kann, hat Shakespeare in seinen romantischen Komödien geschildert. In einer ist ihm das ganz besonders gelungen. Sie heißt „Viel Lärm um Nichts“ – und der Name ist Programm …

Zusammenfassung

  • Shakespeares Romeo und Julia (Originaltitel: Romeo and Juliet) ist die wohl bekannteste Liebesgeschichte aller Zeiten. 

  • Die Tragödie erzählt die Geschichte eines Liebespaars aus zwei verfeindeten Familien, das gegen alle Widerstände an seiner Liebe festhält und schließlich Selbstmord begeht.

  • Romeo und Julia sind weltweit zum Inbegriff romantischer Liebe geworden. Sie stehen für die Liebe bis in den Tod.

  • Entgegen damaliger Konventionen rückt Shakespeare zwei historisch völlig unbedeutende Personen in den Fokus eines Dramas.

  • Shakespeare schrieb sie vermutlich 1591–1596. Erstmals veröffentlicht wurde sie 1597. Mitte des 19. Jahrhunderts adaptierte der Schweizer Dichter Gottfried Keller die Geschichte für seinen Novellenzyklus „Die Leute von Seldwyla“; dort heißt sie „Romeo und Julia auf dem Dorfe“.

  • Der Stoff wurde mehrmals verfilmt, so 1936 von George Cukor, 1968 von Franco Zeffirelli und 1996 von Baz Luhrmann mit Leonardo diCaprio und Claire Danes in den Hauptrollen.

Teste dein Wissen im Quiz

  1. Welches Stück von William Shakespeare gilt als die berühmteste Liebesgeschichte der Welt?
    1. A) Ein Sommernachtstraum
    2. B) Romeo und Julia
    3. C) Macbeth
    4. D) Hamlet
  2. Worum geht es in dem Stück „Romeo und Julia“ von William Shakespeare?
    1. A) Verrat und Intrigen
    2. B) Verwirrspiel in einem magischen Wald
    3. C) Liebende aus zwei verfeindeten Familien
    4. D) Mord an einem Fürsten
  3. Was macht das Stück „Romeo und Julia“ von William Shakespeare bis heute unvergessen?
    1. A) Tragischer Doppelselbstmord
    2. B) Hexenbeschwörungen
    3. C) Blutige Schlachten und Duelle
    4. D) Ein König, der dem Wahnsinn verfällt
  4. Wie heißen die beiden verfeindeten Familien in Shakespeares Werk „Romeo und Julia“?
    1. A) Montague und Capulet
    2. B) Monty und Python
    3. C) Mercutio und Benvolio
    4. D) Macbeth und Balthasar
  5. Welches Thema behandelt das Stück „Romeo und Julia“?
    1. A) Antisemitismus
    2. B) Vatermord
    3. C) Rache
    4. D) Die große Liebe

Richtige Antworten: 
1. B) Romeo und Julia 
2. C) Liebende aus zwei verfeindeten Familien
3. A) Tragischer Doppelselbstmord
4. A) Montague und Capulet
5. D) Die große Liebe

FAQs

Worum geht es in dem Stück „Romeo und Julia“ von William Shakespeare?

Shakespeares Tragödie erzählt die wohl größte und bekannteste Liebesgeschichte aller Zeiten. In dem Stoff, der von William Shakespeare adaptiert und zum Mythos wurde, verlieben sich zwei junge Menschen aus verfeindeten Häusern in Verona ineinander. Die Geschichte gipfelt im tragischen Doppelselbstmord der beiden Liebenden. Ihr Tod führt zur Versöhnung der beiden verfeindeten Familien. Sie beschließen, den beiden ein Denkmal aus Gold zu setzen: „Denn niemals gab es ein so herbes Los als Julias und ihres Romeos.“

Warum haben Romeo Montague und Julia Capulet als Paar keine Zukunft?

Ihre Liebe scheitert daran, dass ihre Familien einander bis aufs Blut hassen. Sogar ihre Diener prügeln sich in Veronas Straßen. Warum die Montagues und die Capulets verfeindet sind, wird bis zum Ende des Stücks nicht klar. Nur dies: Würden sich Romeo und Julia ihrer Liebe hingeben, hätte das nicht nur für sie selbst, sondern auch für ihre Angehörigen gravierende Folgen. Die Welt ist ihnen als Paar versperrt, nur im Tod können sie zusammen sein.

Welche berühmte Szene ist untrennbar mit der Tragödie um Romeo und Julia verbunden?

„Es war die Nachtigall und nicht die Lerche / Die eben jetzt dein banges Ohr durchdrang …“, haucht Julia am Anfang der fünften Szene des dritten Akts von ihrem Balkon herab. Die beiden haben gerade ihre heimliche Hochzeitsnacht in Julias Zimmer verbracht, und er muss noch vor der Morgendämmerung zu seinen Leuten zurückkehren. Julia aber möchte den Abschied von ihrem geliebten Mann noch ein wenig hinauszögern. Es sei doch noch tiefe Nacht, will sie ihm mit dem Hinweis auf die Nachtigall sagen. Romeo Capulet ist hingegen überzeugt, eine Lerche zu hören, die den Morgen ankündigt.

Wo steht das Haus von Romeo und Julia?

Julias Familie soll in der „Casa die Giuletta“ in der norditalienischen Stadt Verona gelebt haben. Historisch belegt ist das allerdings nicht. Das Haus in der Via Capello mit dem Schlafzimmer aus der Verfilmung von Franco Zeffirelli aus dem Jahr 1968 wird heute als Museum geführt. Der berühmte Balkon zum Innenhof wurde übrigens erst nachträglich angebaut; in Shakespeares Originaltext haucht Julia ihre Liebesschwüre aus einem Fenster. Auch waren Balkons zu Beginn des 16. Jahrhunderts in Verona gar nicht üblich.

Was ist das Besondere an „Romeo und Julia“?

Shakespeare verbindet in Romeo und Julia meisterhaft tragische und komische Elemente. Außerdem geht seine Idealisierung der bedingungslosen Liebe mit einer Kritik an ebensolchen überbordenden Empfindungen einher, weil sie den Menschen bis zur Selbstzerstörung treiben können.

Warum wird Romeo aus Verona verbannt?

Nach der heimlichen Hochzeit von Romeo und Julia wird Romeos Vetter Mercutio von Julias Cousin Tybalt Capulet ermordet. Aus Rache tötet Romeo Tybalt und wird daraufhin nach Mantua verbannt.

Wie sterben Romeo und Julia?

Der verbannte Romeo hört von Julias Tod – aber die geheime Botschaft, dass sie nur scheintot ist und mit ihm fliehen will, erreicht ihn nicht. Romeo eilt zu seiner vermeintlich toten Geliebten, um sie ein letztes Mal zu sehen. Dann nimmt er Gift und stirbt an ihrer Seite. In diesem Moment erwacht Julia aus ihrem todesähnlichen Schlaf, sieht ihren toten Geliebten und tötet sich selbst mit Romeos Dolch.

Was lässt Julia wie eine „Tote“ schlafen?

Während der verbannte Romeo nach Mantua flüchtet, soll Julia mit Graf Paris verheiratet werden, der bei ihrer Familie um ihre Hand angehalten hat. In ihrer Verzweiflung bittet sie den Geistlichen Lorenzo um Hilfe, der ihr einen starken Schlaftrunk gibt. Ihre Familie soll denken, sie sei gestorben. Ihrem Romeo will sie die Wahrheit per Brief mitteilen, doch der kommt durch ein Missgeschick nicht bei ihm an.

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