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Kaiser Trajan

Er galt als der beste Kaiser überhaupt
Kaiser Trajan
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Intro

Er gilt als der erfolgreichste Kaiser des Römischen Reichs: Trajan. Unter ihm erlebte das Imperium seine wirtschaftliche Blütezeit und erlangte seine größte Ausdehnung. In dieser Story erfährst du, was Trajans größter Erfolg war – und warum er statt Palästen lieber Häfen und Straßen bauen ließ.

Kapitel 1: Der letzte Weg

Triumphzüge hat das Römische Reich schon einige erlebt – prachtvolle Paraden, bei denen das Volk dem heimgekehrten Feldherrn und seinen siegreichen Soldaten begeistert zujubelt. Doch diese Prozession im Jahre 117 ist besonders ergreifend. Hier wird der beste Kaiser geehrt, den Rom bis dahin je hatte. Langsam und andächtig bewegt sich der Zug über die Via Appia nach Rom hinein – an der Spitze schreiten Hunderte von Senatoren, dahinter lange Soldatenkolonnen in voller Rüstung und ein prachtvoll geschmücktes Pferdegespann mit dem Kaiser. Doch hinter dem Forum Romanum weicht man von der sonst üblichen Route ab. Jetzt führt der Weg nicht wie sonst hinauf zum Tempel des Jupiter, sondern zu Ehren des Kaisers auf das nach ihm benannte Trajansforum mit der mächtigen Säule. Als der kaiserliche Wagen schließlich hält, ist Schluchzen zu vernehmen. Allen ist klar, dass nun der Moment des endgültigen Abschieds gekommen ist. Der Kaiser steigt nicht aus, denn er lebt nicht mehr. Seine Asche befindet sich in einer goldenen Urne, die nun dem Wagen entnommen wird. Hohe Würdenträger des Reiches bringen sie zur Trajanssäule, in deren Sockel sie eingemauert wird. Nie zuvor im Römischen Reich ist einem Kaiser die Ehre zuteil geworden, im Stadtgebiet von Rom bestattet zu werden. Doch hier verlässt nicht irgendein Herrscher sein Volk, sondern der beste.

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Kapitel 2: Frischer Wind aus der Provinz

Im Jahr 98 hatte der 44-jährige Trajan den Thron bestiegen. Und von Anfang an stand seine Regentschaft unter einem besonderen Stern, denn Trajan war der erste römische Kaiser, der nicht aus der Stadt Rom und somit auch nicht aus einer der alteingesessenen Familien stammte. Trajan stammte nicht mal aus Italien, denn sein Vater – der Politiker und Feldherr Marcus Ulpius Traianus – stammte aus Italica, einer römischen Stadt im heutigen Spanien. Doch Trajan war in Rom längst kein Unbekannter mehr, schließlich war er in zahlreichen Feldzügen siegreich und unter Kaiser Vespasian Statthalter in Syrien gewesen. Vor allem hatte er die Reichsgrenzen an Rhein und Donau gegen die Angriffe der Germanen gesichert. Diese Leistung wurde in Rom hoch geschätzt, denn seit dem römischen Desaster in der Varusschlacht im Jahre 9 fürchtete man keinen Gegner so sehr wie die Stämme aus Germanien und deren Kriegslisten. War Trajan der Mann, mit dem das Römische Reich dieses Trauma endlich überwinden würde?

Doch auch in anderer Hinsicht brach das Reich unter Trajan in eine neue Epoche auf. Der Senat hatte nämlich die Nase voll von unfähigen Männern auf dem Thron: In Zukunft sollte der amtierende Kaiser – so die Theorie – den geeignetsten Kandidaten adoptieren und damit zu seinem Nachfolger bestimmen. Diese Form der Nachfolgeregelung wird Adoptivkaisertum genannt und bescherte dem Römischen Reich tatsächlich eine glorreiche Zeit. Den Anfang machte Trajan selbst. Er war von seinem Vorgänger Nerva adoptiert worden. Und kaum saß Trajan als erster römischer Adoptivkaiser auf dem Thron, wurde auch schon deutlich, was er für das Reich im Sinn hatte: Stabilität und Stärke, Wachstum und Wohlstand, zu Ehre und Erfolg.

Unter ihm sollte das Imperium Romanum seine größte Ausdehnung erreichen. Außerdem läutete seine Thronbesteigung eine neue, von Stabilität geprägte Phase in der Innenpolitik ein.

Kapitel 3: Ein kaiserliches Investitionsprogramm

Trajan setzte sich dafür ein, dass nicht länger Machtkämpfe und Misstrauen den politischen Alltag in Rom beherrschten, sondern alte römische Tugenden. Trajan brach mit der mörderischen Tradition früherer Kaiser, kritische Politiker durch Todesurteile auszuschalten. Schritt für Schritt reformierte er die Verwaltung und startete ein gewaltiges Bauprogramm. Aber er baute nicht etwa neue Paläste! Nein, Trajan hielt es nicht für nötig, seine Autorität durch prunkvolle Repräsentationsbauten zu demonstrieren. Stattdessen hatte er den Fortschritt Roms im Blick. Südwestlich der Hauptstadt ließ er einen Hafen anlegen und weitere Häfen ausbauen. Die Wasserversorgung der Bevölkerung wurde durch den Bau neuer Aquädukte verbessert. Trajans Hauptaugenmerk aber galt den Verkehrswegen im Römischen Reich. Zu seinen zentralen Projekten gehörte die Erweiterung der rund vier Jahrhunderte zuvor begonnenen Via Appia, der wichtigsten Verkehrsachse des Römischen Reichs. Trajan ließ sie um eine östliche Route zur Adria hin erweitern, um weitere Handelshäfen an die Straße anzubinden.

Doch sein Blick reichte weit über das römische Kerngebiet hinaus – bis an die Grenzen des Imperiums. Um die Versorgung der Provinz Arabia zu erleichtern, ließ er eine jahrtausendealte Karawanenstraße in Vorderasien auf dem Gebiet des heutigen Jordanien von einem schmalen Pfad zur befestigten Via Traiana Nova ausbauen. Die noch heute als Königsstraße bekannte Route hat eine Länge von 430 Kilometern.

Kapitel 4: Trajan, der Eroberer

Auch machtpolitisch war die Kaiserzeit Trajans eine Erfolgsgeschichte. Durch gezielte Eroberungen konnte er das Reich vor allem im Osten erweitern. Sein erster Feldzug führte im Jahr 101 in das Dakerreich, das sich über die Karpaten im heutigen Rumänien erstreckte. Dabei bewies Trajan strategischen Weitblick. Ein Glanzstück ist die gut einen Kilometer lange Trajansbrücke über die Donau, womit der Weg nach Dakien endgültig frei war. Nach hartnäckigem Widerstand und zwei Kriegen waren die Daker fünf Jahre später besiegt. So gelangten neben der Eroberung eines neuen, sehr fruchtbaren Territoriums auch riesige Gold- und Silberschätze in römischen Besitz. Als Zeichen dieses Erfolgs wurde in Rom ab 107 ein Meisterwerk römischer Bildhauerkunst errichtet – das rund 300 Meter lange Trajansforum mit der 35 Meter hohen Trajanssäule.

Im Jahre 113 begann in Vorderasien der Feldzug gegen die Parther, den einzigen ernst zu nehmenden Gegner, der Rom geblieben war. Nach der Eroberung von Armenien sowie Mesopotamien auf dem Gebiet des heutigen Irak rückten die römischen Truppen bis zum Persischen Golf vor. Kein römischer Kaiser war jemals so weit in den Osten vorgedrungen! Doch trotz seiner militärischen Erfolge war der Widerstand der Parther nicht dauerhaft zu brechen, die Legionen mussten sich zurückziehen. Und ausgerechnet mit dieser Niederlage im Partherkrieg endete Trajans Regentschaft: Auf dem Rückweg nach Rom starb der Kaiser 117 in Selinus an der Südküste der heutigen Türkei. Er wurde 63 Jahre alt. Nach ihm folgten mit Hadrian und Marc Aurel noch zwei weitere Adoptivkaiser.

Kapitel 5: Optimus – Der Beste

Auch wenn Trajan seinen letzten Feldzug nicht siegreich beenden konnte: Die Nachwelt feierte ihn dennoch als den erfolgreichsten römischen Kaiser. Schon zu Lebzeiten hatte man ihm den Beinamen Optimus – „der Beste“ – verliehen. Der römische Geschichtsschreiber Cassius Dio schilderte den Princeps Optimus Trajan als einen Herrscher, der sich selbst Mäßigung auferlegte, damit es dem Volk gut ging. Und: Nie wieder sollte das Römische Reich so groß sein wie unter Trajan! Nach heutigen Maßstäben reichte es von England bis zum Irak, von Marokko über den gesamten Mittelmeerraum bis in den Kaukasus. Ein römischer Bürger konnte also auf dem gut ausgebauten Fernstraßennetz ohne einen einzigen Grenzübertritt von Britannien bis Vorderasien reisen. Nach wie vor aber sah sich das Römische Reich vom alten Feind im Norden bedroht. Deshalb sollte ein gewaltiger Grenzwall die germanischen Stämme am Eindringen hindern: der Limes.

Zusammenfassung

Mit Trajan begann die glanzvolle Epoche des Adoptivkaisertums. Von nun an bestimmte der jeweils amtierende Kaiser einen geeigneten Nachfolger, indem er diesen adoptierte.

Trajan war der erste römische Kaiser, der nicht aus Rom, sondern aus einer nicht-römischen Provinz stammte.

Trajan war von 98–117 n. Chr. Kaiser von Rom. Anders als viele seiner Vorgänger setzte Trajan auf Kooperation, Bescheidenheit und Fortschritt. Er investierte vor allem in Häfen und das römische Straßennetz.

Unter Trajans Regentschaft erreichte das Römische Reich seine größte Ausdehnung und erlebte eine Zeit politischer Stabilität.

Trajans größter militärischer Erfolg war der Sieg gegen die Daker im Jahr 106. Zur Erinnerung daran ließ der Kaiser das Trajansforum mit der Trajanssäule in Rom erbauen.

Teste dein Wissen im Quiz

  1.  Welche Periode der Römischen Kaiserzeit begann mit Trajan?
    1. A) Das Kinderkaisertum
    2. B) Das Adoptivkaisertum
    3. C) Das Wahlkaisertum
    4. D) Das Erbkaisertum
  2. Wer von diesen Vier war kein römischer Adoptivkaiser?
    1. A) Trajan
    2. B) Tiberius
    3. C) Marc Aurel
    4. D) Plinius
  3. Welche berühmte Fernstraße in Italien erweiterte der römische Kaiser Trajan um eine östliche Teilstrecke?
    1. A) Via Aurelia
    2. B) Via Augusta
    3. C) Via Agrippa
    4. D) Via Appia
  4.  Wo wurde die Urne mit der Asche des römischen Kaisers Trajan bestattet?
    1. A) In Obergermanien
    2. B) Im Jupitertempel
    3. C) In der Trajanssäule
    4. D) Im Gewölbe des Trajansforums
  5. Mit welchem Beinamen wurde der römische Kaiser Trajan schon zu Lebzeiten gewürdigt?
    1. A) Opulentimus
    2. B) Maximus
    3. C) Potentimus
    4. D) Optimus
  6.  Zur Erinnerung woran wurde das Trajansforum in Rom erbaut?
    1. A) An den Heldentod des Kaisers Domitian
    2. B) An den Sieg der Germanen über Varus
    3. C) An Kaiser Trajans Sieg über die Parther
    4. D) An den Brand Roms im Jahr 64

Richtige Antworten:
1. B) Das Adoptivkaisertum 
2. A) Trajan 
3. D) Via Appia
4. C) In der Trajanssäule 
5. D) Optimus
6. C) An Kaiser Trajans Sieg über die Parther

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